In der Kultkrimiserie „Tatort“ wurden kürzlich Puppen zu Spionen im Kinderzimmer. Reine Fiktion, denken Sie?
In den Kitas ist es seit Monaten das Gesprächsthema Nummer 1: vernetztes Spielzeug oder auch Smart Toys genannt. Die Kids sind begeistert, viele Eltern ebenso, andere stehen dem mehr als skeptisch gegenüber. Die Skepsis der Kritiker ist nicht unbegründet.
Smart Toys sind mehr als nur elektronische Spielzeuge. Sie können via Wlan oder Bluetooth mit dem Internet per App vernetzt werden und Daten weitergeben. Nicht ausreichend gesichert, können somit Daten und auch Aufzeichnungen von Kameras und Mikrofonen ausspioniert werden. Ein Eindringling könnte somit sogar über das Spielzeug mit dem Kind kommunizieren. Das ist nicht nur gruselig!
Datensammlung im Kinderzimmer
Eigentlich wird unser aller Wunsch wahr, denn wer wollte sich in seinen Kinderjahren nicht gern mit seinen Puppen und Teddies unterhalten? Genau das kann ein Smart Toy: Es handelt sich dabei um ein Spielzeug, welches gleichzeitig als Kommunikationstool eingesetzt wird bzw. werden kann. Das Spielzeug kann sich mit dem Internet verbinden und sogar mit dem Kind sprechen. Damit die Puppe Fragen beantworten kann, muss sie auch zuhören können. Und genau dabei entsteht ein großes Sicherheitsrisiko, denn die Puppe oder der Teddy verfügt über einen Lautsprecher und Mikrofon und kommuniziert via Bluetooth mit der App. So können Kinder zu Handlungen bewegt werden, die sie ohne das sonderbare Spielzeug sonst nicht tun würden.
Datennutzung für Personalisierte Werbung
Für die Nutzung muss eine Registrierung vorgenommen werden. Dabei werden private Daten abgefragt. Während des Spiels können Fotos oder die Audio-Aufzeichnung dazu gespeichert werden. Hersteller oder sogar Dritte können die anfallenden Daten für personalisierte Werbung verwenden.
Vorsichtsmaßnahmen beim Kauf von Smart Toys
Die Eltern sollten sich genau informieren, über welche technischen Komponenten das Spielzeug verfügt und ob eine Internet-Verbindung und/oder Mikrofon dazu gehört. Bei der Registrierung sollten Sie möglichst wenig von sich preisgeben. Achten Sie genau darauf, ob der Hersteller über seine Datenschutzerklärung Auskunft gibt. Die gespeicherten Daten sollten nur lokal hinterlegt werden.
Checkliste beim Einkauf von Smart-Toys:
– Kann das Spielzeug über eine Bluetooth-Verbindung gesteuert werden? Wenn ja: Wie ist diese Verbindung gesichert?
– Werden Gespräche aufgezeichnet und/oder zu Analysezwecken über das Internet übertragen?
– Welche Steuerungs- bzw. Überwachungsmöglichkeiten haben Eltern?
– Werden Verbindungen zum Smartphone oder zum Internet verschlüsselt?
Nehmen Sie sich Zeit bei der Kaufentscheidung und lassen Sie sich auch jeden Fall umfangreich beraten.